Besatzung in Voerde

13.04.1945 (Freitag) – Überrollung von Amerikanern

02.05.1945 – amtliche Bekanntmachung über „Evakuierung“

Vom 4. bis 6.05.1945 – in Voerde mussten die Häuser verlassen werden – Ausländerlager (Fremdarbeiter „Displaced Persons“); vom 8.05.1945 – Sperrgebiet. Offizielle Bezeichnung – 82. Verschleppten-Sammelzentrum. Später „Polenlager“.

Bereich: von der Quabecke, bis zur unteren Wilhelmstrasse, vom Sonneneck, Windecke, Braband und Störringer Feld bis zur Breckerfelder Str. 52

mitgenommen werden dürfen: Kleidungsstücke, Schmuck, Porzellan, Vieh, Geflügel, Pferde, Nahrungsmittel, Fahrräder, Lastwagen, wollene Decken;

zurückgelassen werden sollten: Möbel, Kochtöpfe, Öfen, Matratzen, Betten, elektrische Eisen, Radios, Bestecke, Teppiche.

Betreffend: 339 Häuser mit 1009 Familien – insgesamt 3391 Personen. Nach Auszug der Russen stufenweise Verkleinerung des Lagers. Im Oktober 1947 nur noch 301 Familien betroffen.

6.05.1945 – 8 800 Russen (Zwangsarbeiter) bis zum 2.08.1945;

2.08.1945 – 4 000 Italiener (Soldaten der Bodoglio-Regierung, auf Seite der Alliierten)

10.09.1945 – 1 000 Jugoslawen („königstreue“ Serben)

24.09.1945 – Besuch des Metropoliten der jugoslawischen Kirche von London

27.09.1945 – Besuch vom (jugoslawischen) König Peter II vom Londoner Exil (22-jahre alt; Thronfolger, abgesetzt 29.11.1945; wohnte 2 Tage im Haus Dannert, Wilhelmstr.)

11.11.1945 – weitere 700 Jugoslawen

24.05.1946 – Bericht eines britischen Militär (C.E.King) – im Lager leben: 43 ranghohe Generäle, 596 Offiziere, 256 Unteroffiziere, 700 Soldaten. Dazu etwa 100 Familien.

11.11.1946 – weitere 568 Jugoslawen (zum Schluss 2 112 Jugoslawen)

17.06.1947 – Bericht der britischen Kommission – aktuell 1 885 Personen, davon 45 hohe Offiziere, 305 andere Offiziere, 287 Unteroffiziere, 541 Soldaten, Rest – Familien und Angehörige. Mehr als 60 Tuberkulosefälle, über 20 Invaliden.

16.07.1947 – erster Abtransport etwa 800 Jugoslawen (militärische Gewalt, Stacheldraht, 83 Wagen). Dabei wurden etwa 150 deutsche Frauen und Mädchen aufgegriffen, die Meisen der Gesundheitspolizei vorgeführt. Später weitere Abtransporte.

30.07.1947 – Artikel in der „Schweizer Illustrierten Zeitung“ – „Lieber in der Fremde, als daheim in Knechtschaft leben!“