Ausstellung “Ennepetal – im Wort und Schrift”

Ausstellung in der Praxis – 20. – 21. 06. 2015

Motto: “Wer die Heimat nicht liebt und die Heimat nicht ehrt, ist ein Lump und des Glücks in der Heimat nicht wert” H.Ullmers (aus der Festschrift der Voerde Schützen 1907)

Dieter Wiethege war Lehrer für Deutsch, Sport und Religion am Reichenbach-Gymnasium und erfolgreich unter anderem als Marathonläufer. Privat verfasste er mehrere Bücher zur Heimatgeschichte, über Hammerwerke im Heilenbecker Tal und über die Besatzung Voerdes nach dem Kriegsende.

Hermann Hirschberg – Beamter aus Voerde, Leiter der Volkshochschule in Ennepetal, im Jahre 1988 Ehrennachtwächter (Heimatverein Voerde), Presbyter, Heimatforscher und Autor zahlreicher Schriften zur Geschichte der Stadt Ennepetal.

Hans-Joachim Kaltenbach – geboren in Altenvoerde, arbeitete als Jurnalist, war Chefredakteur in Neuwied und später in Burscheid und Wuppertal als Verleger selbständig. Er gab mit seiner Frau Michaela mehrere Bücher über Industrieunternehmen und Hefte zur Ennepetaler Geschichte heraus, zuletzt die “Milspe-Voerder Zeitung”.

Siekermann – stamte aus Brackwede und war ab 1907 ev. Pfarrer in Voerde. Dort heiratete er die Unternemerstochter Helene Bilstein. Siekermann beschäftigte sich besonders nach seiner Pensionierung ausführlich mit der Geschichte des Dorfes und der Kirchengemeinde Voerde. Er veröffentlichte darüber mehrere Büchlein.

Crone – stammte aus dem Landkreis Osnabrück und wirkte ab 1898 als Lehrer in der Gemeinde Voerde, von 1925 bis 1936 als Rektor der Volksschule Altenvoerde. Crone verfasste zahlreiche Artikel und Hefte zur Voerder Geschichte sowie plattdeutsche Gedichte und setzte sich für ein Heimatmuseum ein.

Hans Hermann Pöpsel – war Redakteur der Westfälischen Rundschau. Der Historiker ist seit der Gründung 1999 Vorsitzender des Arbeitskreises Ennepetaler Stadtgeschichte, der regelmäßig die “Ennepetaler Forschungen” herausgibt. Pöpsel verfasste auch mit seiner Frau Helma Fischer-Pöpsel vier Bildbänder über Ennepetal.

Helga Busse (1928-2020) – war ein Voerder Urgestein. Sie machte sich über Jahrzehnte um den Erhalt der plattdeutschen Sprache verdient. Gedichte und Dönekes aus ihrer Feder erscheinen meist im “Voerder Heimatblättchen” des Heimatvereins Voerde, in dem sie sich engagierte. Sie wurde zur Ehrennachtwächterin gewält.

Die Kluterthöhle – fasziniert die Menschen seit ihrer Entdeckung. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es die erste wissenschaftliche Beschäftigung mir der Höhle. In der Folge erschienen zahlreiche Hefte und Bücher über diese einzigartige Natur. Besonders der Arbeitskreis Kluterthöhle machte sich darum verdient.

Straßenbahnen – spielten früher im Alltagsleben der Menschen in Ennepetal eine sehr wichtige Rolle. Es gab drei Linien: Die Linie 1 von Gevelsberg über Milspe nach Voerde, die Linie 8 von Milspe über Schwelm nach Barmen und die Linie 11 von Hagen über Haspe und Voerde nach Breckerfeld – mitten durch die schöne Landschaft.

Talsperren – liegen wie ein Kranz an der Ennepetaler Stadtgrenzen: die Heilenbecke-, die Hasper-, die Ennepe-Talsperre und der Beyenburger Stausee. Die Wasser-versorger gaben dazu Veröffentlichungen heraus. Außerdem verfasste Dieter Wiethege einen aufschlussreichen Bildband über unsere Talsperren.

Vertrag vom 1. April 1949 über die Stadtwerdung der Stadt Ennepetal.

ist in Zahlreichen Bildbändern belegt, die den vergangenen Jahrzehnten im Auftrag der Stadt verlegt wurden. Vor allem der Fotograf Günter Lintl trug mit seinen Bildern viel Gutes dazu bei. Hinzu kommen einige Sonderhefte wie “Unser Voerde” von Ursula West oder Kalender mit Fotomotiven aus Milspe.

werden gelegentlich von der Stadtverwaltung herausgegeben. Sie dienen der Erleichterung im Alltag wie beim Abfallkalender oder zur Information über Planungen der Bauverwaltung und über Ratsbeschlüsse. Hilfe und Tipps zur Kinderbetreuung oder für Behinderte gehören ebenfalls in diese Kategorie.

spielen für die Bürger und ihre Verständigung untereinander eine große Rolle. Früher gab es die Milspe-Voerder Zeitung und den General-Anzeiger, später die Westfälische Rundschau und die Westfalenpost. Heute kommen Blogs im Internet wie “EN-Mosaik”, “Wir Ennepetaler” oder Facebook-Gruppen hinzu.

nannten die Menschen die Not in den 20-er Jahren, die große Inflation, aber auch die Zeit des Naziregimes und den Zusammenbruch 1945, der ja auch ein Tag der Befreiung war. Voerder erinnern sich mit Schrecken an die Zeit nach 1945, als sie ihre Häuser für ehemalige Kriegsgefangenen räumen mussten.

Uwe Schumacher – stammt aus dem Heilenbecker Tal und ist Diplom-Geograf. Er war lange Jahre redaktioneller Mitarbeiter der Westfälischen Rundschau. Als Schriftsteller verfasste er mehrere Buchreihen, die im Klutert-Verlag erschienen und die die Regional-geschichte mit einer spanenden Fantasy-Rahmenhandlung verbindet.

in hoch- und in plattdeutscher Sprache sind sowohl aus der Feder Ennepetaler Autoren entstanden, sie spielen aber auch zum Teil in Ennepetal oder in den Vorläufergemeinden Milspe und Voerde. Besonders lesenswert sind der “Pannepitter” und die Gedichte der Schriftstellerin Minna Schmidt-Idar.

Kinder-Literatur – Neben fiktiven Texten für Erwachsene, wie sie Uwe Schuhmacher in seiner Romanreihe vorlegte, fanden sich immer wieder Ennepetaler – meist Frauen – als Autoren von Kinderliteratur. Bücher von Inge Keilholz zum Beispiel wurden sogar für das Fernsehen verfilmt – Drehort war dafür auch die Stadt Enepetal. Auch zahlreiche Sagen unserer Heimat wurden kindgerecht gestaltet und als Bücher herausgegeben.

Nicht gering schätzen darf man die Beiträge jener Autoren, die ihre Texte in Iämpeströter Platt verfassten und drucken ließen – sei es in der Tageszeitung, sei es in eigenen Büchern und Heften. Vor allem Wilhelm Crone, Julius “Papa” Dorr und Helga Busse sind hier zu erwähnen, aber auch der Milsper Heimatverein hat eine Reihe von Werken “op platt” drucken lassen wie die “übersetzten” Geschichten von Max und Moritz.

Der Heimatbund ist seit 1963 der Dachverband der Ennepetaler Heimatvereine. Er lenkt die Aufgabe der Heimatpflege in der Stadt Ennepetal und unterstützt die Belange der Heimatvereine. Seit seiner Gründung ist er der Herausgeber des Ennepetaler Heimatbriefes. Der Heimatbrief ist die Verbindung zwischen ehemaligen Ennepetalern und ihrer alten Heimatstadt. Zu diesem Zweck schreiben viele ehren-amtliche Autorinnen und Autoren Artikel über ihren Ortsteil oder ihren Verein und berichten über interessante Ereignisse im abgelaufenen Jahr. Damit ist mittlerweile eine umfangreiche Chronik der Stadgeschichte entstanden, die darüber hinaus interessante Einblicke in die sich verändernden Schreibstile und den sich wandelnden Wortrschatz der letzten 50 Jahre zulässt.

Heimatverein Voerde – ging 1988 in seiner jetzigen Form aus dem Förderkreis Voerder Kirmes hervor. Gerd Himmen war erster Vorsitzender, ihm folgten Manfred Michalko und Robert Dörnen. Der Verein hat 600 Mitglieder, gibt regelmäßig des “Voerder Heimat-Blättchen” heraus und wählt zur Kirmes einen Ehernnachtwächter.

Freistaat Oberbauer – ist der jüngste Verein in Ennepetal. Er ist mit seinen knapp 90 Mitgliedern sehr aktiv im Ortsteil Oberbauer und engagiert sich auch im geselligen Rahmen. Seit kurzem gibt er zweimal jährlich das Heft “Oberbaueraner” heraus.

Heimatverein Milspe – ist genauso alt wie die Stadt Ennepetal. Er wurde am 1. April 1949 unter anderem von Lehrer August Bartz und Landrat Otto Hühn gegründet. Ziele waren und sind die Erforschung der Ortsgeschichte und die Pflege der heimischen Mundart. Daraus entstanden zahlreiche Bücher und Kalender.

Heimatverein Rüggeberg – wurde 1954 im Haus Langenscheidt als “Heimatbund Rüggeberg” gegründet, unter anderen von Schulrektor Robert Brockhaus und Pfarrer Hermann Wulfhorst. Damalige Vorsitzender Werner Balke verfasste ein Buch über 700 Jahre Rüggeberg. Der Verein hat etwa 220 Mitglieder.

tritt selbst gelegentlich als Herausgeber von Publikationen auf, zum Beispiel mit ihren Verwaltungsberichten, mit Statistiken, Jahresrechnungen, Adressbüchern oder Begleitbroschüren zur Eröffnung neuer Einrichtungen wie dem Rathausneubau oder dem Gymnasium.

Immer wieder wurde in Druckschriften und Büchern über die Geschichte der jungen Stadt Ennepetal und ihrer Vorgänger-Gemeinden Milspe und Voerde berichtet. Auch die touristischen, wirtschaftlichen und landschaftlichen Besondercheiten der Region fanden dabei ihre Berücksichtigung.

soll in dieser Ausstellung nicht vergessen werden: Schwelm ist als zentraler Ort stets wichtig für uns gewesen, aber auch der übrige Ennepe-Ruhr-Kreis, das Sauerland oder das benachbarte Hagen haben und hatten viele Beziehungen zu Ennepetal und den beiden Vorgängergemeinden Milspe und Voerde.

durch die schönen Flusstäler in unserer Heimat ist von je her sehr beliebt, von allem für Menschen aus dem nahen Ruhrgebiet. Zahlreiche Broschüren zum Tourismusziel Ennepetal, aber auch zu Übernachtungsmöglichkeiten und zur Industriegeschichte erschienen in den letzten Jahrzehnten.

Kirchen – sind mit mehreren Werken zu ihrer Geschichte und der ihrer Gotteshäuser präsent, vor allem die evangelischen Gemeinden in Rüggeberg und Voerde. Die Milsper Gemeinde organisierte sich erst spät, und die katholischen Gemeinden gibt es in organisierter Form erst seit etwas mehr als hundert Jahren.

Denkmäler – in Ennepetal und in den anderen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises sind schon mehrfach Gegenstand von Veröffentlichungen geworden. Dazu gehören natürlich Kirchengebäude, aber auch profane Denkmäler wie das Milsper Mahnmal für die Gefallenen oder die vielen schönen Privathäuser unter Denkmalschutz.

Schulen – gibt es seit gut drei Jahrhunderten, zunächst als Zwergschulen, heute als zentale Einrichtungen. Einige Schulen gaben Bücher über ihre Geschichte heraus, über das Gymnasium schrieben Fritz Bachmann und Dieter Wiethege. Im Buch zur Stadtgeschichte widmet Martin Moik den Schulen ein Kapitel.

waren die ersten in Deutschland, die sich in Vereinen organisierten. Die Voerder Schützen von 1607 sind der älteste Verein in unserer Stadt, die Turngemeinde Voerde ist einer der größten Vereine. Neben Fußball- und anderen Ballsport-Vereinen gibt es sechs Turnvereine in Ennepetal.

stellen sich gern in Chroniken vor. Viele sind gedruckt oder als Typoskript im Stadtarchiv gesammelt und einsehbar. Einen Überblick über mehrere größere Unternehmen bitet das Buch “Made in Ennepetal” von Hans-J. Kaltenbach. Wissenschaftlichem Anspruch genügt das Buch über Febi von Irene Rumpler.

Texte von Hans Hermann Pöpsel / Ennepetal 2015